RARITÄTEN und RATIOMITTELBAU im 
Meliorationswesen der DDR

 


Vorgestellt sollen auf dieser Unterseite der Meliorationstechnik, Umbauten von handels-
üblichen Maschinen und Anlagen in Maschinen, die dann zu spezialisierten Aufgaben heran-
gezogen werden konnten. Viele Meliorationsmaschinen kamen aus der UdSSR 
und wurden in die DDR eingeführt und manchmal umgebaut oder in Ihrer Wirkungsweise den Belangen
der Meliorationsbetriebe angepaßt. 

 


Rückeschlepper TDT-55

Gebaut im Traktorenwerk Onega, besitzt der TDT-55 einen Vierzylinder Viertaktdieselmotor SMD-14B mit einer Leistung von 62 PS bei 1500 U/min, der von einem Einzylinder-Zweitakt-Ottomotor PD-10U angelassen wird.
Ausgestattet mit einem 5 Gang Wechselgetriebe und einem Nebenantrieb für die Seilwinde, bringt es der "Elch" wie der TDT-55 früher in der DDR genannt wurde, auf eine Geschwindigkeit  von über 11 km/h.
Das Fahrwerk besteht aus den starr angeordneten Antriebsrädern, den Gleisketten, den Leit- und den 4 Stützrädern. 
Der nur 5850 mm lange, 2245 mm breite, 2560 mm hohe und 8200 kg schwere TDT-55 wurde vor allem  
in der Forstwirtschaft eingesetzt und auch als Grundgerät für andere Spezialmaschinen, so wurden an der Trasse 
TDT-55 zu mobilen Schweißstationen umgebaut. Übrigens gab es den TDT-55 schon ab 489000 Mark der DDR. Mittlerweile selten geworden trifft man noch ab und zu mal welche auf Oldtimertreffen.

TDT 55 Kran.jpg (86370 Byte)
TDT-55 des VEB Meliorationsbau
Karl-Marx Stadt, umgebaut zum Transport-
fahrzeug für Dränrohrgitterboxen für den 
Meliomat Komplex. Umbau besteht aus dem 
Auslegerteil des T 157-2 und einer
W50 Pritsche.

TDT Grabenräumaschine.jpg (58716 Byte)
TDT-55 umgebaut zur Grabenräum-
maschine in der Meliorations-
genossenschaft Friedland, nähere 
Informationen bekomme ich demnächst

 


Kettenschlepper ATS 712

Als Artillerie Kettenschlepper eigentlich in den fünfziger Jahren fürs Militär entwickelt, gelangten auch einige bei der NVA ausrangierte Schlepper in den zivilen Bereich der DDR.
Angetrieben von einem wassergekühltem 12 Zylinder V Viertaktdieselmotor mit einer Leistung von 415 PS bei 1600 U/min, erreichte die 12 t schwere ATS 712 eine Höchstgeschwindigkeit von immerhin 35 km/h. 
Im vorderen Bereich der ATS waren das Wechselgetriebe, die Achsantriebe und die Lenkkupplungen untergebracht. 
Komplettiert wurde das Basisgerät durch eine Seilwinde, eine Druckluftbremsanlage, einer Pritsche und einem Fahrerhaus das bis zu sieben Personen aufnehmen konnte. Das Laufwerk bestand aus 8 Laufrollenpaaren und 8 Stützrollen die drehstabgefedert aufgehangen waren. Eingeführt 1956 für die NVA haben doch noch einige Fahrzeuge bis zur Wende überlebt, bis sie dann doch nach der Wende den hohen Schrottpreisen zum Opfer gefallen sind.

 

ATS Hp.JPG.jpg (28986 Byte)
ATS des VEB Meliorationsbau 
Karl-Marx Stadt als Aufreisser
für die Meliomat Maschinen, das 
heißt sie sind als Auflockerer vor dem Meliomat Komplex gefahren.

ATS Hp2.JPG.jpg (29946 Byte)
Als Werkzeug der ATS wurden Teile des Tieflockerungspfluges B- 372 verwandt, ausserdem mußten an dem Grundgerät einige Änderungen vorgenommen werden.

ATS Hp1.JPG.jpg (34489 Byte)
Nach allen Umbauten der fertige Kettenschlepper, Fahrerhaus vom TDT-55, Reduziergetriebe aus der Grabenfräse 5982000, Hydraulikantrieb und einen zweiten Kühlwasserkühler, von diesen Maschinen gab es zwei Stück in Karl-Marx Stadt.

 

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