Gebaut im Traktorenwerk Tschelyabinsk, ab dem Jahr 1963 als
Nachfolgetyp der Schlepper S-80 und S-100,
wurden die Typen T-100M (ohne Hydraulikanlage, mit Seilwinde) und T-100MGP (mit
Hydraulik) bis
in die 70-ziger Jahre, wobei der Typ T-100M3 sogar mit der T-130 bis in die
80-ziger Jahre zusammen gebaut wurde.
So besaß die T-100M3 schon Komponenten (Lenkung, Kupplung, Endvorgelege) des
T-130 Schleppers.
Wenn man sich mal eine D7 von CATERPILLAR etwas genauer anschaut, so wird man
sich fragen welches ist denn
jetzt das Original ?????
Allein vom Typ T-100M und T-100MGP gab es 22 verschiedenen Ausführungen die
sich meistens in den
Planierschilden und Zusatzausrüstungen unterschieden haben.
Auch gab es noch die ganzen DDR Umbauten, z.B. die Meliomat Versionen,
oder Rückeraupen oder andere interessante Versionen.
Antriebsquelle: |
Im Traktor T-100M ist ein wassergekühlter
Viertakt 4 Zylinderdiesel D-108 mit einer Leistung von 108 PS bei
1070U/min eingebaut. Die Motorschmierung stellt eine Kombination von
Tauch- und Druckumlaufschmierung dar, die mit einem Ölkühler aus
Stahlrohren verbunden ist.
Der Motor besitzt einen Luftfilter mit Fliehkraftsäuberung mit einem
Staubabsetzer, mit einem Ölstaubfilter und einem nassem Netzfilter.
Um die Harz- und Rußablagerungen an den Auslaßventilen bei langdauerndem
Leerlaufbetrieb zu verringern, besitzt die Kraftstoffpumpe im zweiten und
dritten Zylinder, für den Übergang in die Leerlaufphase eine
automatische Abschaltung der zweiten und dritten Zylinder. Der Motor wird
mittels Anlaßmotor angelassen.
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Anlaßmotor: |
Als Anlaßmotor dient ein Zweizylinder Viertakt Benzinmotor P-23 mit
einer Leistung von 17 PS bei 2200 U/min, ausserdem besitzt er eine
Linksdrehung der Kurbelwelle.
Als Kühlung für den Anlaßmotor dient gleichzeitig auch der
Kühlkreislauf des D-108. Das im Anlaßmotor des D-108 erwärmte Wasser
dient gleichzeitig der Vorwärmung des D-108. Die Leistung des P-23 wird
durch eine Kupplung, einem zweistufigem Reduktorgetriebe und einem Ritzel
auf das Schwungrad des D-108 übertragen.
Der Anlaßmotor kann elektrisch oder per Kurbel gestartet werden.
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Kraftüber-
tragung: |
Zur Kraftübertragung des Schleppers gehören die
Kupplung, das Wechselgetriebe, die Lenkkupplungen, sowie die Bremsen.
Die Kupplung ist eine trockene Dreischeibenkupplung, die aus der
Triebscheibe, den zwei getriebenen Scheiben sowie der mech.
Einrückvorrichtung besteht und die zur Trennung der Kraftübertragung
zwischen Motor und Wechselgetriebe dient.
Das Wechselgetriebe ist an den Lenkkupplungsgehäusen und dem Rahmen des
Schleppers verschraubt, das Schalten der Gänge wird durch den
Gangwahlhebel und die Richtung mit einem speziellem Umschalthebel
"Vorwärts und Rückwärts" betätigt. Das Wechselgetriebe
besitzt 5 Vorwärts- und 4 Rückwärtsgänge.
Die Lenkkupplungen sind Mehrscheibenkupplungen, wobei die Antriebscheiben
mit einem speziellem Reibbelag versehen sind. Die Steuerung der
Lenkkupplungen erfolgt mit Hilfe von Steuerhebeln und einem
Servomechanismus,
der die zum Lenken benötigte Kraft verringert.
Bei den Bremse handelt es sich um "schwimmende Bandbremsen" mit
Reibbelägen die auf die äußeren Trommeln der Lenkkupplungen wirken. Die
Betätigung der Bremsen erfolgt über Fußhebel für jeweils eine Seite
des Fahrwerks, ausserdem gibt es noch eine Feststellbremse, die es
ermöglicht den Traktor T-100 M auf Steigungen und Gefälle von bis zu 20
% sicher zu halten.
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Füllmengen: |
Hier noch mal ein paar Daten zu den "Flüssigkeitsständen"
eines Traktors T-100M:
Kraftstoffbehälter Diesel: 235
l
Kraftstoffbehälter Benzin: 7 l
Ölsystem des Dieselmotor: 27 l
Kurbelgehäuse des Anlaßmotor: 1,9 l
Gehäuse der Kraftstoffpumpe: 0,6 l
Reduktorgehäuse des Anlaßmotor: 0,8 l
Wechselgetriebe: 43,5 l
Servomechanismus Lenkkupplungen: 4,7 l
Endvorgelege der Antriebe: 22 l jede Seite
Luftfilter Dieselmotor: 3,5 l
Luftfilter Anlaßmotor: 0,5 l
Kühlsystem: 75 l
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Rahmen
und
Laufwerk: |
Der Rahmen des Schleppers besteht aus gestanzten Längsträgern, die an
die Lenkkupplungsgehäuse angeschweißt sind.
Das Laufwerk besteht aus dem linken und rechten Laufrollenkasten, die
wiederum die 5 Laufrollen, die 2 Stützrollen, das Leitrad und die
Kettenspanneinrichtung aufnehmen.
Zur Balance dient eine Blattfeder, die die beiden Laufrollenkästen
miteinander verbindet und so Bodenunebenheiten ausgleicht.
Die Kette besteht aus Kettengliedern , die aus Stahl gestanzt sind und
mittels Kettenbolzen gelenkig untereinander verbunden werden. Die
Bodenplatten haben ein spezielles Profil und werden mit Schrauben an den
Kettengliedern verbunden.
Die hintere Anhängevorrichtung läßt sich in der horizontalen Richtung
mittels Steckbolzen verstellen. Der vordere Haken ist als starre
Ausführung ausgelegt.
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Elektrische
Anlage: |
Die elektrische Ausrüstung besteht aus einer Lichtmaschine, einer
Batterie, dem elektr. Anlasser für den Anlaßmotor, den Scheinwerfern,
der Hupe und dem Scheibenwischer.
Nennspannung beträgt 12 Volt.
Bei eingerückter Fahrkupplung verhinderte ein Endschalter das Anspringen
des Anlaßmotors, diese zusätzliche Sicherheit wurde aber erst bei den
Generalüberholungen in der DDR eingebaut.
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Fahrerkabine: |
Bei der Fahrerkabine handelt es sich um eine Ganzstahlkonstruktion, mit
zwei nach außen öffnenden Türen, zwei nach außen aufstellbaren
Fenstern, eins vorn rechts und eins hinten links. In der Fahrerkabine sind
vorn an der Spritzschutzwand auch der Luftfilter und das
Instrumentenpaneel angebracht, sowie befinden sich in der Kabine die
Batterie, eine Sitzbank mit drei Sitzplätzen ( die häufig gegen einen
"Möwe" Schwingsitz getauscht wurde) sowie der Werkzeugsatz,
Benzin Kanister und andere Utensilien. Der Boden der Kabine ist teilweise
mit Riffelblechen und Holzrosten ausgelegt.
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Besonderheiten: |
Es gab beim Betrieb der T-100M schon einige Kuriositäten und
Besonderheiten zu beachten:
So konnte man zum Beispiel am Luftfilter einen Hebel umlegen und somit die
Ansaugluft nutzen, um die Raupe zu tanken, oder der Ölstand wurde bei warmem
und laufendem Motor gemessen.
So konnte man am D-108 auch den Kompressionshebel nach der Jahreszeit
wählen, es gab nämlich zwei , einen für Winter, einen für Sommer.
Auch mußte man beim Startvorgang aufpassen, es konnte nämlich
passieren das der Hebel für das Ritzel das in das Schwungrad des
Dieselmotors griff, nicht zurückschnellte und einem das Handgelenk
verstauchte.
Der Maschinenrichtpreis lag bei 57420 Mark der DDR in den sechziger Jahren
!!!!!!
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Bedienung
und
Komfort: |
Da ich selber jahrelang T-100 in verschiedenen Versionen
gefahren habe, weiß ich, was es bedeutet einen 12 Stunden Zyklus zu
fahren. Als Anfänger ist es ziemlich schwierig ein einigermaßen Planum
herzustellen, da es ziemlich
schlechte Sichtverhältnisse aus dem Fahrerhaus gibt, der Schwerpunkt der
Maschine ungünstig liegt und teilweise durch das Alter der Maschinen, die
Betätigungselemente (Steuerblock und Windenbetätigung) verschlissen
waren.
Auch die gesundheitlichen Aspekte waren nicht gerade die besten, so war
der Lärmpegel mit 98 dB bei Vollgas des Motors vollkommen zu hoch, sowie
im Sommer viel zu hohe Temparaturen im Führerhaus, sowie hätte man das
Führerhaus nach unten abdichten und Lüftungsanlage sowie die
Heizungsanlage verbessern müssen.
Viele Fahrer haben sich Zusatzheizungen, Lüfter oder auch anderen Komfort
selber eingebaut.
Es gab natürlich auch Versuche von den Betrieben die Umstände für den
Fahrer zu verbessern, aber meistens scheiterte es an Materialengpässen,
z.B. an schallschluckender Magnetfolie, an einfachen Lüftern oder
Heizungen. Ich möchte hier auf keinen Fall die T-100 schlecht reden um
Gottes willen, es hat auch Spaß gemacht damit zu arbeiten und ich hoffe
das ich irgendwann mal Gelegenheit bekomme, mal wieder eine zu fahren.
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Die gleiche D-271 noch mal von
hinten, Hochwasser August 1981
Schmalkalden
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T-100 beim Deichbau, im Hinter-
grund ein W 50 Kipper bei Kippen
Bei der T-100 sehr gut zu erkennen
die "Kälteschutzkappe" vor dem Kühler
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Die Meliorationsgenossenschaften
mußten jedes Jahr den LPG-en bei
der Ernte helfen, hier bei der Her-
stellung von einem Rübenblattsilo.
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3 T-100 Planierraupen auf einem
Betriebshof, links ein G5 und ein
S 4000 Werkstattwagen |
Bei diesem T-100 Modell handelt es
sich um eine Rückeraupe für Bandanlagen
mit einer Gurtbreite von 1200 mm |
Der Umbausatz stammt aus dem
VEB Förderanlagenbau Köthen
erlaubte eine Tragkraft von 5000 kg
am Haken
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