Planierraupen auf DDR Baustellen
Auf den Baustellen der DDR bestimmten ausschließlich Exporte aus der Sowjetunion und Rumänien das Geschehen. Die Planierraupen aus dem Traktorenwerk Tschelyabinsk (UdSSR) waren sehr zuverlässig, aber eben von der Technik völlig veraltet. Wer schon mal eine Zwölfstundenschicht auf einer T-100 geschoben hat, der weiß wovon ich rede. Moderner waren da schon die Typen T-130 und T-170 die schon mehr Komfort (Schwingsitz, Sichtverhältnisse, Geräuschpegel) für den Fahrer boten, aber diese Typen waren schon eine Seltenheit und wer so eine Maschine bekam, hatte schon bald Privilegien. Aus Rumänien kamen dann Anfang der 70-iger Jahre die Typen UTB S-651 und UTB S-1801, wobei es sich um Lizenzbauten von FIAT und Deutz handelte. Die Planierraupen S-1801 und S-651 hatten so ihre kleinen Weh Wehchen (Motor,Antriebsstrang) wobei die S-1801 ziemlich schnell aus dem Alltag verschwand, währenddessen sich die S-651 bis heute gehalten hat. Vereinzelt werden heute noch S-651 zum Kauf angeboten. Es gab natürlich auch Exporte aus Japan von der Firma KOMATSU, diese Maschinen wurden ausschließlich an den Schwerpunkten der DDR Wirtschaft, den Braunkohletagebauen und der Erdgastrasse eingesetzt.
TYPENKOMPASS PLANIERRAUPEN
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DT-75R mit D-606 Die
Schlepper der DT-75 Reihe waren eigentlich nur für den
landwirtschaftlichen
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S-80 und S-100 Die Planierraupen S-80 und S-100 unterscheiden sich nur in der Motorisierung (S-80, 80 PS und S-100, 100 PS). Gebaut im Traktorenwerk Tschelyabinsk wurde die S-80 ab dem Jahr 1946, bis sie von der S-100 im Jahre 1958 abgelöst wurde. Die S-100 erhielt sogar 1961 auf der Weltausstellung eine Goldmedaille. Das Planierschild wurde über Seilzug von einer Winde angetrieben, die sich am hinteren Ende der Raupe befand. Die Typen S-80 und S-100 hatten eine Länge von 4255 mm, eine Höhe von 3059 mm, eine Breite von 2460 mm und einem Gewicht von 13,300 kg und wurden sie von einem 2-Zylinder Vergasermotor P-46 angelassen.. Gesucht werden noch Fotos über diese beiden Typen.
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Als Planierraupe mit der größten
Stückzahl auf den DDR Baustellen,
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T-130M Als Nachfolger der T-100 Reihe wurde die T-130 mit einem 4-Zylinder aufgeladenen Viertakt Dieselmotor D-160 mit 160 PS Leistung, der wiederum von einem 2-Zylinder Vergasermotor PA 700 aus dem Führerhaus angelassen wurde (ab Bj.1988 auch mit E-Anlasser). Es gab auch bei der T-130 mehrere Versionen, die sich nur bei den Anbaugeräten unterschieden haben. Heute gibt es noch vereinzelt Firmen die noch eine oder mehrere T-130 in Ihrem Bestand haben. Die T-130 war eine sehr beliebte Planierraupe gewesen, da sie sehr zuverlässig und sehr komfortabel von der Bedienung des Arbeitsplatzes war. Bei einer Länge von 4393 m, einer Breite von 2475 m, einer Höhe von 3087 m und einem Gewicht von 14080kg, brachte es die T-130 mit ihrem 4-Gang Wechselgetriebe immerhin auf eine Geschwindigkeit von 12,20 km/h.
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T-170 Ab dem Jahr 1988 wurde die T-170 im Traktorenwerk Tschelyabinsk als Nachfolger der T-130 gebaut. Geändert hat sich eigentlich nicht sehr viel,ausser die T-170 bekam einen stärkeren Motor, die Luftfilteranlage wurde verändert und die T-170 bekam eien neuen Kühlergrill. Auch heute noch verrichten die Planierraupen vom Typ T-170 zuverlässig ihren Dienst.
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DET-250 Im Traktorenwerk Tschelyabinsk ab dem Jahre
1961
in Serie gegangen, verfügte die DET-250 über ein damals revolutionäres
Antriebssystem. Der V 12 Viertakt Diesel Motor mit 300 PS triebt einen
Generator an, der wiederum Strom an die beiden Fahrmotoren liefert. Das
besondere an dieser Planierraupe ist aber die Bauweise des Fahrwerks, das
über Drehstäbe gefedert wurde was an die Bauweise eines Panzers
erinnert, aber dadurch eine hohe Traktion ermöglicht. Die DET-250 hat ein
Gewicht von etwa 31, t, bei einer Länge von 7040 mm , einer Breite von
4500 mm und einer Höhe von 3200 mm und ist trotz ihrer Ausmaße eine sehr
wendige und effektive Maschine, die manchmal heute noch ihresgleichen
sucht. Gebaut wurde die DET-250 übrigens bis Ende der 90-iger Jahre als
DET-250M2 und
versieht heute noch, wie fast alle Planierraupen aus Tschelyabinsk ihren
Dienst.
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UTB SV- 445 P Vorgesehen
als landwirtschaftlicher Kleinschlepper (z.B. für Weinberge), gab es auch
eine Ausführung mit einem hydraulisch betätigtem Planierschild mit einer
Höhe von 790 mm und einer Breite von 1460 mm.
Wie fast alleProdukte von
UTB stammt auch der Basischlepper der 445 von einem Lizenzbau eines FIAT
Kettenschleppers.
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S-650 LS / S-651 LS Sowie die Kleinraupe UTB SV-445 P,
waren auch die S-650 / S-651 Raupen Lizenzbauten eines italienischen
FIAT Kettenschleppers und kamen Ende der 60-er Jahre auf die
Baustellen und haben sich in den neuen Bundesländern bis heute gehalten.
Angetrieben von einem wassergekühltem 4- Zylinder Viertakt Dieselmotor D 104B mit
65 PS, einer Masse von 6260 kg, einer Länge von 4770 mm, einer Breite von
3000 mm und einer Höhe von 2643 mm und einem 4-Gang Wechselgetriebe
(S650, normales Schaltgetriebe mit 5 Vorwärts-und 1 Rückwärtsgang),
erreichten sie immerhin eine Geschwindigkeit von fast 10,km/h.
Das großflächig verglaste Fahrerhaus erlaubte gute Sichtverhältnisse,
durch das sehr gute Handling der einzelnen Bedienungselemente und die
Tiltfähigkeit des 3m Schildes wurden die S-650 / S-651 meistens im Feinplanum
eingesetzt (Straßen und Eisenbahnbau). Es gab auch Ausführungen mit
einem 3 Zahn Aufreisser und einem nicht tiltfähigem (seitlicher Hydraulikzylinder am
Planierschild nicht vorhanden) Schild. Heute beträgt der Preis für eine
gut erhaltene S-651 zwischen
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S-1801 LS Genau wie die S-651 wurde die
S-1801 im Universal Traktorenwerk Brasov als Lizenz der Büffel B 140
Planierraupe der Kiener KG Wasseralfingen bei Ulm gebaut.
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